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Zum ersten Mal sprechen israelische NGOs von Genozid in Gaza

Die israelische Regierung weist die Anschuldigung zurück und nennt sie politisch motiviert

Zum ersten Mal sprechen israelische NGOs von Genozid in Gaza
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© Getty Images

StarsInsider
29/07/2025 10:00 ‧ vor 20 Stunden | StarsInsider

LIFESTYLE

Gewalt

Zwei israelische Menschenrechtsorganisationen – B'Tselem und Physicians for Human Rights Israel (PHRI) – haben die israelische Regierung beschuldigt, Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen begangen zu haben. Dies ist ein Novum.

In einem am 28. Juli veröffentlichten Bericht erklärte B'Tselem, dass seine Schlussfolgerung auf einer Bewertung der Politik Israels im Gazastreifen, den Auswirkungen seiner Militäroperationen und öffentlichen Äußerungen hochrangiger israelischer Beamter beruht.

PHRI veröffentlichte seinerseits eine separate rechtliche und medizinische Analyse, die diese Behauptung stützt, und verwies dabei auf die seiner Meinung nach absichtliche Zerstörung des Gesundheitssystems in Gaza.

Die israelische Regierung hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Regierungssprecher David Mencer sagte, Israel "weise diese Behauptung entschieden zurück" und betonte, dass weiterhin humanitäre Hilfe nach Gaza gelange. Das Außenministerium bezeichnete die Berichte als "politisch motiviert" und nannte die Vorwürfe des Völkermords "obszön" und "unbegründet". Es versicherte, dass Israel die Hamas ins Visier nehme, nicht die Zivilbevölkerung, und umfangreiche Maßnahmen ergreife, um Schäden für die Zivilbevölkerung zu vermeiden.

Auch die israelischen Streitkräfte (IDF) wiesen die Vorwürfe als "völlig unbegründet" zurück und erklärten, sie würden die Verteilung humanitärer Hilfe gemäß den Anweisungen der Regierung erleichtern.

Völkermord gilt als eines der schlimmsten Verbrechen, das gegen die Menschheit begangen werden kann. Es handelt sich dabei nicht um eine spontane Gewalttat, sondern um einen geplanten und systematischen Prozess, der sich über längere Zeit entwickelt – meist in erkennbaren Schritten.

Im Jahr 1996 veröffentlichte ein UN-Beauftragter ein Informationspapier für das US-Außenministerium. Darin werden die verschiedenen Phasen eines Völkermords beschrieben. Der Forscher ist überzeugt, dass solche Verbrechen an der Menschheit vorhersehbar sind. Seitdem wird dieses Modell in der Lehre über Völkermorde häufig verwendet.

Jeder Völkermord verläuft in zehn Phasen. Und wenn man mehr über diese Phasen erfährt, kann man besser verstehen, wie eine ganz normale Gesellschaft in extreme Grausamkeit abgleiten kann. Klicken Sie sich durch die Galerie, um mehr zu erfahren.

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